Es ist der zweite Band, den Frida Skybäck über ihre Ermittlerin Fredrika Storm geschrieben hat. Wusste ich vorher nicht und hat mich auch nicht gestört. Man kommt gut rein, auch in die privaten Themen von Fredrika und ihrem Partner Henry. Dennoch haben mich die Anspielungen auf Band 1 so neugierig gemacht, dass ich ihn vermutlich noch nachlesen werde.
Darum geht es
Die Geschichte spielt in Lund, einer Kleinstadt in Südschweden. Dort gab es bis in die 1980er Jahre eine sehr große psychiatrische Klinik, in der weit über 1000 Patienten gleichzeitig untergebracht waren. Der gigantische, untertunnelte Gebäudekomplex verfällt seit der Schließung, ist ein Schlafplatz für Obdachlose und ein gruseliges Ziel für jugendliche Mutproben. Eines Abends schleichen sich zwei Teenager auf das Gelände und finden dort in einer Wand eine in Plastik gewickelte Leiche. Fredrika Storm und Henry Calment übernehmen mit ihrem Team die Ermittlungen und stellen fest, dass die Leiche dort seit mindestens 30 Jahren „eingemauert“ war. Zu dem Zeitpunkt sind zwei junge Patienten in derselben Nacht verschwunden. Tommy, der etwas langsam im Denken war und dessen Eltern überredet wurden, ihn zur Behandlung seiner kognitiven Einschränkungen in die Klinik zu geben und Marie-Luise, die in ihrer Familie als aufsässig und nicht zu bändigen galt und deshalb von den Eltern eingewiesen wurde. Von beiden gab es seither keine Spur mehr, es hält sich aber hartnäckig das Gerücht, dass Tommy Marie-Luise ermordet hat. Der Fall interessiert nach wie vor viele Menschen, im Internet haben sich Privatleute zusammengeschlossen und ermitteln auf eigene Faust. Das nervt die Ermittelnden zum Teil, bringt aber auch einige wertvolle Informationen, denn lange ist gar nicht klar, wer der tote Mensch ist und wer als Mörder infrage kommt.
Komischerweise erzählen nämlich alle ehemaligen Beschäftigten fast wortgleich dieselbe Geschichte vom Abend des Verschwindens und es tauchen Informationen über einen ehemaligen Arzt auf, der sich an Patientinnen vergangen haben soll. Vor Fredrika liegen also verwirrende, widersprüchliche Hinweise, die es zu ordnen gilt.
Meine Meinung
Ein sehr schöner Krimi, den ich schnell weggelesen habe, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Die Atmosphäre des Klinikgeländes ist düster und unheimlich, dennoch kommt dieses Buch komplett ohne Grusel, Blut- und Schockmomente aus. Die Handlung ist logisch und bietet viele Plottwistmomente, dazu gibt es ein äußerst sympathisches, gut gezeichnetes Ermittlerduo, das auch mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat, die aber dezent im Hintergrund bleiben und die eigentliche Handlung nicht überdecken. Für mich passt alles an diesem Schwedenkrimi.
Ich habe übrigens lange gerätselt, warum dieses Buch Eisenblume heißt. Verraten kann ich es euch leider nicht, ohne zu spoilern, aber der Titel passt.
In Kürze
Titel: Eisenblume
Autor: Frida Skybäck
Verlag: dtv
Erschienen: 2025
Preis: 17 Euro