Ich habe mich schon darauf gefreut, diesen ersten Buchtipp für dich zu schreiben und hoffe, dass noch viele weitere folgen werden. Es werden alte und neue Bücher dabei sein, geschenkte, ausgeliehene, gekaufte und viele aus meinem Stapel ungelesener Bücher. Mein SuB ist eigentlich gar kein Stapel, sondern füllt mittlerweile eine komplette Regalwand. Wenn ich ein Buch zum ersten Mal in die Hand nehme, bin ich am meisten auf den ersten Satz gespannt, weil ich hoffe, dass der Schreibende mir damit schon einiges verrät.
Heute schauen wir uns also Marta schläft von Romy Hausmann an.
Wie fängt es an?
Mit einem Brief: „Mein Engel, ich habe dir Dutzende von Briefen geschrieben und es niemals mehr bereut als heute, dass ich keinen davon je abgeschickt habe.“
Worum geht’s?
Nadja hat eine richtig miese Kindheit hinter sich, die damit endet, dass sie als Jugendliche für mehrere Jahre ins Gefängnis muss. Nach der Haftentlassung versucht sie ein halbwegs normales Leben zu führen, was ihr nach außen auch einigermaßen gelingt. Sie arbeitet als Assistentin in einer Anwaltskanzlei, Freunde oder Familie hat sie nicht, sondern lebt sehr isoliert. Von ihrer einzigen guten Bekannten Laura hat sie nichts mehr gehört, seit diese vor Jahren den gemeinsamen Chef geheiratet hat. Umso mehr freut sie sich, als Laura um Hilfe bittet. Nadja schreckt auch nicht zurück als sie erfährt, dass sie dabei helfen soll, die Leiche eines Mannes verschwinden zu lassen. Damit beginnt eine Intrige, bei der man nicht mehr weiß, wer gut und wer böse ist.
Wer hat es geschrieben?
Romy Hausmann hat gleich einen rasanten Start hingelegt. Ihr Debütroman „Liebes Kind“ wurde 2019 zum meistverkauften Taschenbuch in Deutschland. Dafür gab es den Crime Cologne Award und einen dicken Scheck für die Filmrechte. Hausmann wurde 1981 geboren und hat als Fernsehjournalistin und Mediaberaterin gearbeitet. Sie lebt heute in der Nähe von Stuttgart.
Lohnt es sich?
Auf jeden Fall. Auch wenn es nicht so einfach ist, in die Geschichte reinzukommen. Die eigentliche Handlung wird immer wieder von Briefen unterbrochen, bei denen sehr lange nicht klar ist, wer sie schreibt und an wen sie gerichtet sind. Dazu gibt es immer wieder recht wirre Passagen, die deutlich machen, dass jemand an seiner psychischen Belastungsgrenze angekommen ist und nicht mehr klar denken kann. Ich habe fast die Hälfte des Buches gebraucht, bis ich das Gefühl hatte, langsam zu erkennen, wie einiges zusammenhängt. Trotz dieser Verwirrung bin ich nicht auf die Idee gekommen, das Buch wegzulegen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Gerade, wenn man denkt, man hat alles verstanden, gibt unglaublich viele Wendungen und es passieren Dinge, bei denen ich nicht glauben wollte, dass jemand so böse sein kann. Dieser Thriller ist wirklich spannend und handwerklich gut gemacht. Nimm dir Zeit fürs Lesen, es wird der Moment kommen, an dem du nicht aufhören kannst, sondern wissen musst, wie es weitergeht.
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