David Baldacci: No man’s land

In der Verfilmung dieses Romans könnte ich mir gut einen jüngeren Bruce Willis vorstellen. Und Dwayne „The Rock“ Johnson, wenn er ins Action-Charakterfach wechselt.

Worum geht es?

Der Roman spielt im Army-Milieu. Vor 30 Jahren verschwand die Ehefrau eines hochdekorierten Generals spurlos. Inzwischen lebt dieser an Demenz erkrankt in einem Pflegeheim. Kurz vor ihrem Tod meldet sich eine schwerkranke ehemalige Freundin der Verschwundenen und sagt, der General selbst habe seine Frau damals ermordet. Dessen Sohn John Puller macht sich auf Spurensuche.

Die Hauptpersonen

John Puller ist Spezialagent bei der militärischen Sondereinheit CID und ermittelt bei armeebezogenen Straftaten. Seine Mutter verschwand als er acht Jahre alt war. Aufgewachsen ist er im Internat und bei seinem Vater, mit dem ihn keine besonders enge Beziehung verbindet. Als er von dem Vorwurf erfährt, sein Vater habe seine Mutter getötet, macht er sich selbst auf die Suche nach Hinweisen und eigenen Erinnerungen. Von seiner Behörde wird er dabei eher gebremst als unterstützt. Es wird schnell deutlich, dass in Militärkreisen mehr über das Verschwinden bekannt ist als Puller geahnt hat. Allerdings hat weder die Army, noch ein von ihr beauftragtes Entwicklungsunternehmen Interesse daran, dass Details bekannt werden. Deshalb gerät Puller mehr als einmal in Lebensgefahr.

Paul Rogers hat die vergangenen zehn Jahre im Gefängnis verbracht. Er hat sich von allen dort zurückgezogen und seine Zeit mit Krafttraining verbracht. Als er vorzeitig aus der Haft entlassen wird, pfeift er auf die Bewährungsauflagen und macht sich auf einen lange geplanten Weg quer durchs Land. Er hat eine alte Rechnung zu begleichen, denn das Unternehmen, dass die Ermittlungen im Fall Jackie Puller boykottiert, hat vor vielen Jahren auch das Leben von Paul Rogers ruiniert und ihn als Versuchskaninchen für militärische Neuerungen benutzt.

Schnell kreuzen sich die Wege der beiden Männer und man fragt sich, wieviel Gutes in einem bösen Menschen steckt und umgekehrt.

Der Autor

David Baldacci gehört zu den Autoren, die in ihrer Vita mit einer reihe kurioser Jobs aufwarten können: Staubsaugervertreter und Dampfkesselreiniger zum Beispiel. Studiert hat er Politikwissenschaften und Jura und auch einige Jahre als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist gearbeitet. Sein erster Roman „Der Präsident“ wurde 1997 mit Gene Hackmann und Clint Eastwood verfilmt. Seitdem schreibt er fleißig, veröffentlicht mehrere Bücher im Jahr und wird aktuell in 37 Sprachen übersetzt. Ich habe in einer Rezension gelesen, er sei der „Held der Bahnhofsbuchhandlungen“. Da mag was dran sein, aber mehr als 40 Millionen verkaufte Bücher sprechen da noch mal eine ganz eigene Sprache. Inzwischen gibt es vier Thriller aus der John Puller-Reihe, dies hier ist Band 4, den man (wie ich selbst getestet habe) gut lesen kann, ohne die anderen zu kennen.

Meine Bewertung

Es ist ein solider Thriller mit kleinen Schwächen. Wer Geschichten rund um Ruhm und Ehre in der Armee mag, wird sich hier sicherlich gut aufgehoben fühlen. Es ist ein Actionfilm in Buchform. Eine Tüte Popcorn dazu und ein paar Stunden Spannung – das passt. Wenn man die Geschichte darauf reduziert, tut man ihr aber unrecht. Es gibt auch Einblicke in eine brüchige Familienstruktur, Seilschaften und dunkle Geschäfte und die Macht des Militärs.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s